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Junge Stimmen zeigen Wirkung – Bürgermeisterkandidaten stellen sich am Ernst-Abbe-Gymnasium vor

Bei einer außergewöhnlich gut besuchten Podiumsdiskussion präsentierten sich die drei Bürgermeisterkandidaten Alexander Kolb, Clemens Schönherr und Marcel Winter den Schülerinnen und Schülern des Ernst-Abbe-Gymnasiums. Obwohl vor allem die Klassenstufen 10 bis 12 vorgesehen waren, lockte der Abend auch zahlreiche jüngere Schüler sowie Lehrer und Gäste an.
Organisiert wurde die Veranstaltung vom Demokratieausschuss der SMV und anschließend von den beiden Schülersprechern Joshua Levak und Ella Huwer moderiert. Besonderer Gast war der amtierende Bürgermeister der Stadt Oberkochen, Herr Traub, der zu Beginn ein Grußwort an alle Anwesenden richtete.
Bereits im Vorfeld hatten sich die Klassen im Gemeinschaftskundeunterricht intensiv mit kommunalpolitischen Themen beschäftigt und Fragen vorbereitet, die den Kandidaten in der ersten Diskussionsrunde gestellt wurden. Dabei zeigte sich schnell: Das politische Interesse der Jugendlichen ist groß – und deutlich differenzierter, als viele erwarten würden. Die Schülerinnen und Schüler wollten nicht nur wissen, welche Positionen die Kandidaten vertreten, sondern vor allem, wie sie konkrete Herausforderungen Oberkochens angehen wollen.
In der anschließenden offenen Fragerunde vertieften die Jugendlichen die Diskussion weiter. Besonders viel Aufmerksamkeit erhielten Fragen zur wirtschaftlichen Zukunft der Region, insbesondere mit Blick auf den angekündigten Stellenabbau bei Zeiss und Hensoldt. Die Kandidaten stellten unterschiedliche Lösungsansätze vor – von der Förderung kleiner und mittelständischer Unternehmen über Investitionen in Forschung, Technologie und Innovation bis hin zur engeren Zusammenarbeit mit ansässigen Betrieben, um Arbeitsplätze langfristig zu sichern.
Auch Fragen zur kommunalpolitischen Beteiligung junger Menschen und zur Schaffung neuer Treffpunkte und Freizeitangebote für Jugendliche in Oberkochen wurden intensiv diskutiert. Zudem fanden überregionale Themen ihren Platz: So äußerten sich die Kandidaten etwa zu Waffenlieferungen oder zu Diskriminierung und stellten ihre Einstellungen im Kontext aktueller politischer Entwicklungen dar. Dabei traten die Unterschiede zwischen den Bewerbern um das Bürgermeisteramt deutlich hervor.
Die Schülerinnen und Schüler nutzten die Gelegenheit, kritisch nachzufragen, Positionen zu hinterfragen und sich ein eigenes Bild von ihren potenziellen zukünftigen Repräsentanten zu machen. Viele betonten im Nachgang, dass ihnen die Veranstaltung geholfen habe, Politik besser zu verstehen und die Bedeutung kommunaler Entscheidungen zu erkennen. Bei einer abschließenden, informellen Abstimmung zeigte sich außerdem, dass ein großer Teil der anwesenden Wahlberechtigten in diesem Jahr tatsächlich wählen möchte.
Am Ende machte der Abend eindrucksvoll sichtbar, wie wichtig politische Bildung ist – und wie sehr Jugendliche bereit sind, Verantwortung zu übernehmen und aktiv an demokratischen Prozessen teilzunehmen. Die SMV und der Demokratieausschuss erhielten von Schulleiter Hrn. Wörner und allen Seiten großes Lob für die professionelle Organisation eines Abends, der vielen noch lange in Erinnerung bleiben dürfte.